Als Activity-Shifting-Leakage werden THG-Emissionen bezeichnet, die aufgrund der Umsetzung von Projektaktivitäten (bspw. Aufforstungen) zu einer räumlichen Verlagerung von Tätigkeiten (bspw. Weidewirtschaft) führen und dabei außerhalb der Projektfläche THG-Emissionen verursachen (bspw. durch Entwaldung für Weideland).
Synonym für "Allgemeine Geschäftsbedingungen".
Link zu den AGBs: Coming soon
Anforderungen sind Eigenschaften oder Fähigkeiten, die zur Erreichung eines Ziels benötigt werden.
Im Kontext des WKS dient der Begriff "Anforderungen" als Sammelbegriff aller Prinzipien, Kriterien und Indikatoren des WKS.
Der Begriff "Assistierte natürliche Sukzession" (engl. Assisted Natural Regeneration, ANR) beschreibt die durch Menschen unterstützte natürliche Regeneration von Bäumen indem sie Hindernisse und Bedrohungen für ihr Wachstum beseitigen.
Quelle: Abgeleitet von World Resource Institut, Link
Beispiele der assistierten natürliche Sukzession können sich u.a. aus folgenden Aktivitäten ergeben: Zaunbau, angepasstes Jagdmanagement, Beseitigung von Konkurrenzvegetation, zielgerichtete Bestandespflege, Waldbrandprävention, gezielte Eichelhäher Aussamung etc.
Avoidance Klimazertifikat vermeiden den Ausstoß von zusätzlichen Emissionen.
Sie entstehen bspw. durch Klimaprojekte vom Typ Energieeffizienz oder Energeuerbaren Energien.
Der Begriff "Bestand" beschreibt ein Baumkollektiv mit spezifischen Merkmalen und Strukturen, die sich von der Umgebung wesentlich unterscheiden, und für das eine gemeinsame und selbständige Behandlung sinnvoll ist.
Quelle: Link
In einem Carbon Registry werden Klimazertifikate ausgegeben und können anschließend übertragen oder stillgelegt werden.
Carbon Registries dienen der Transparenz, der Vermeidung von Doppelzählungen und als Nachweis der Übertragung von Klimazertifikaten.
Der Begriff Contribution (dt. Beitrag) beschreibt die Aktivität, dass ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.
Der Begriff Corresponding Adjustment beschreibt einen Mechanismus des Pariser Abkommens, um Doppelzählung von THG-Emissionsreduktionen und Kohlenstoffsenken im Hinblick der Erreichung eigener nationaler Klimaziele, in Verbindung mit anderen Emissionsmärkten (u.a. dem freiwilligen Emissionshandel) oder Verkäufen an Drittstaaten, zu vermeiden.
Quelle: UNFCCC, Paris Agreement Article 6, Decision CMA.3 Link
Die Crediting Period ist der Zeitraum, für den sich ein Projekt Klimazertifikate anrechnen lassen kann.
Quelle: Abgeleitet von UNFCCC Link
Der Begriff 'entwaldet' bezieht sich auf Flächen mit einer Biomasse von weniger als 5 Vorratsfestmenter [Vfm] Derbholz pro Hektar.
Dieser Schwellenwert entspricht weniger als 5% des bundesweiten Vorrats nach 25 Jahren (113 Vfm/ha, BWI), so dass der Kohlenstoffpool 'Restbestände und Einzelbäume' ausgeschlossen werden kann.
Erstzertifizierung ist die erste Zertifizierung eines Projektes nach Projektstart.
Feuchtgebiete bezeichnen Flächen, die das ganze Jahr oder einen Teil des Jahres von Wasser bedeckt oder gesättigt sind (z. B. Moore), sowie unbewirtschaftete Teilgebiete von Gewässern.
Quelle: Abgeleitet von IPCC Good Practice Guidance für LULUCF, Link
FSC ist ein Qualitätsstandard für nachhaltige (soziale und ökologische) Forstwirtschaft. Er wurde 1993 gegründet, wird aktuell in 89 Ländern angewandt und zertifiziert eine Gesamtfläche von 230 Millionen Hektar.
In Deutschland sind etwa 11% der Wälder (1,4 Mio Hektar) nach dem FSC-Standard zertifiziert.
Der Begriff "innovative Baumarten" beschreibt Baumarten, die bisher wenig in Deutschland angebaut und erforscht wurden.
Methodische Parameter der THG-Bilanzierung wie bestimmte Kohlenstoffpools, THG-Emissionen oder Verlagerungseffekte (Leakage) gelten als insignifikant, wenn ihre Menge im Verhältnis zur Gesamtmenge (des jeweiligen Projekt- oder Referenz-Szenarios) weniger als 5% ausmacht. In diesem Fall kann der Parameter auf Null gesetzt werden und wird in der THG-Bilanzierung nicht berücksichtigt.
Quelle: UNFCCC, Tool for testing significance of GHG emissions in A/R CDM project activities
Abgeleitet aus dem Lateinischen calamitas (Unheil) steht der Begriff Kalamitätsholz für Holz, das als Ergebnis von Sturmschäden, Trockenheit, Waldbrand oder Schädlingsbefall von beschädigten, umgefallenen bzw. aufgrund der Kalamität gefällten Bäumen stammt.
Eine Einheit für THG-Emissionsreduktionen (Avoidance Klimazertifikate) oder Kohlenstoffsenken (Removal Klimazertifikate) von Projekten, die den Anforderungen eines Klimastandards und einer metrischen Tonne CO2-äquivalent [1 tCO2e] entsprechen.
Quelle: Abgeleitet von UNFCCC Link
Ein Kohlenstoffpool ist ein Kohlenstoffreservoir oder ein abgrenzbares System, das die Fähigkeit hat Kohlenstoff(-verbindungen) zu akkumulieren oder freizusetzen.
Als Market-Leakage werden THG-Emissionen bezeichnet, die aufgrund der Umsetzung von Projektaktivitäten (bspw. Reduktion des Holzeinschlags) zu Marktveränderungen führen (bspw. weniger Holz) und dabei THG-Emissionen verursachen (bspw. mehr Häuser werden aus Beton gebaut).
Methoden dienen der Berechnung der THG-Bilanz von Klimaschutzprojekten.
Der Begriff "Mischungsverhältnis" beschreibt die anteilige (prozentuale) Zusammensetzung der verschiedenen Baumarten.
Der Begriff "Mischungsweise" beschreibt die räumliche Zusammensetzung der verschiedenen Baumarten.
Der Begriff Neutrality (dt. Neutralität) beschreibt die Aktivität, dass THG-Emissionen durch den Kauf von Removal Klimazertifikaten ausgeglichen werden.
Organische Böden (z.B. Torf und Schlamm) haben einen Mindestanteil von 12 bis 20 Massenprozent organischer Substanz und entwickeln sich unter schlecht entwässerten Bedingungen in Feuchtgebieten (IPCC, 2006 Link, Link).
In Anlehnung an Thiemeyer et al. (2013; Thünen Working Paper 15) werden folgende Bodentypen unter der Kategorie “organische Böden” subsumiert:
PEFC ist ein Qualitätsstandard für nachhaltige (soziale und ökologische) Forstwirtschaft. Er wurde 1999 gegründet, wird aktuell in 53 Ländern angewandt und zertifiziert eine Gesamtfläche von 330 Millionen Hektar.
In Deutschland sind etwa 76% der Wälder (8,6 Mio Hektar) nach dem PEFC-Standard zertifiziert.
Performance-Zertifizierungen sind Zertifizierungen, die der Erstzertifizierung folgen.
Der Begriff Permanenz-Puffer (engl. permanence buffer) ist Teil eines Ausgleichsmechanismus, um mögliche negative Abweichungen der THG-Bilanz eines Projektes auszugleichen.
Der Begriff Projekt umfasst Klimaschutzprojekte, die sich entsprechend der Auflagen des WKS zertifizieren lassen.
Projekte zeichnen sich durch ein homogenes, sozio-ökonomisches und ökologisches Umfeld aus.
Alle Teilflächen eines Projektes, die einer Zertifizierung zugeordnet wurden, werden zusammenfassend als Projektfläche bezeichnet.
Die möglichen Projektaktivitäten werden durch den Geltungsbereich der angewandten Methoden definiert.
Alle Teilflächen eines Projektes die einer Zertifizierung zugeordnet wurden, werden zusammenfassend als Projektfläche bezeichnet.
Landschaftselemente auf denen keine Projektaktivität stattfindet (Gewässer, Felsen, Gebäude, Wege, Stromleitungen, etc.) sind nicht Teil der Projektfläche.
Projektinformationen ist ein Sammelbegriff für Dokumente und Informationen anderer Formate (Karten, Bilder etc.), die als Nachweis zur Erfüllung der Anforderungen des WKS dienen oder im allgemeinen Interesse der Öffentlichkeit liegen (Projektbeschreibung, Kontaktinformationen des Projekverantwortlichen etc.).
Der Projektstart ist das Jahr, in dem die ersten Projektaktivitäten zur Erfüllung der Anforderungen des WKS umgesetzt werden.
Das Projektszenario beschreibt die zu erwartenden Entwicklungen auf der Projektfläche, die durch die Zertifizierung entstehen.
Im Hinblick auf die THG-Bilanzierung beschreibt das Projektszenario die Entwicklung von Kohlenstoffpools und THG-Emissionen auf der Projektfläche.
Der Begriff Projektteilnehmer umfasst alle Stakeholder, die einen entscheidenden Einfluss auf die Projektumsetzung und deren Zertifizierung haben. Zu diesen gehören der Projektverantwortliche, die teilnehmenden Waldbesitzer, ggf. auch Landpächter, Jagdpächter, Dienstleister etc.
Die Projektumsetzung umfasst über die Umsetzung der Projektaktivitäten hinaus alle Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit der Verwirklichung des Projektes stehen.
Der Projektverantwortliche (engl. project owner) ist der Ansprech- und Vertragspartner eines Projektes und für die Projektumsetzung gemäß den Anforderungen des WKS verantwortlich. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) des WKS regeln das Vertragsverhältnis zwischen dem Projektverantwortlichen und dem WKS.
In der Regel gibt es einen Projektverantwortlichen, der Flächen von verschiedenen Waldbesitzern in einem Projekt zertifizieren lässt.
Es kann Projekte geben, bei denen der Projektverantwortliche die Fläche von nur einem Waldbesitzer zertifizieren lässt. In diesem Fall ist der Begriff "die Waldbesitzer" als Singular zu lesen.
Es kann Projekte geben, bei denen der Waldbesitzer gleichzeitig der Projektverantwortliche ist.
Sowohl der Projektverantwortliche wie auch die Waldbesitzer können Aktivitäten der Projektumsetzung durch Dienstleistungen Dritter verwirklichen.
Synonym für den Begriff "Baseline".
Das Referenzszenario beschreibt die zu erwartenden Entwicklungen auf der Projektfläche ohne die zusätzlichen Anreize, die durch die Zertifizierung entstehen.
Im Hinblick auf die THG-Bilanzierung beschreibt das Referenzszenario die Entwicklung von Kohlenstoffpools und THG-Emissionen auf der Projektfläche.
Negative Abweichungen (syn. Shortfalls) entstehen durch das Nicht-Erreichen einer Zielgröße.
Übertragen auf den WKS heißt dies, dass bei einer Verifizierung eines Monitorings (4.8.4) festgestellt wird, dass die tatsächliche Klimawirkung eines Projektes weniger ist als die Menge an Klimazertifikaten (ex-post), die zu diesem Zeitpunkt projiziert wurde.
Das Technische Komitee ist ein Gremium des Ecosystem Value Association e.V. und setzt sich aus Vertretern des Wald-Klimarates, des WKS-Sekretariats und Fachexperten zusammen.
Es agiert demokratisch, tagt regelmäßig, klärt Fragen der Auslegung und Ausnahmen des Standards und ist für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Standards und seiner Methoden verantwortlich.
Teilflächen sind die kleinste Einheit eines Projektes.
Alle Teilflächen eines Projektes bilden die Projektfläche.
Handelsübliche GPS-Geräte reichen für die Genauigkeit der Abmessung der Flächen aus.
Synonym für den Begriff "THG-Bilanz".
Die Treibhausgas-Bilanzierung (THG-Bilanzierung) ist die rechnerische Gegenüberstellung von positiven und negativen Kohlenstoffpools und THG-Emissionen.
THG-Emissionen sind der Ausstoß atmosphärischer Gase, die für die globale Erwärmung und den Klimawandel verantwortlich sind.
Die wichtigsten Treibhausgase sind Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N20). Weniger verbreitete – aber sehr starke – Treibhausgase sind teilfluorierte Kohlenwasserstoffe (HFCs), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFCs) und Schwefelhexafluorid (SF6).
Quelle: UNFCCC Link
Die Transparenz-Plattform (projekte.waldklimastandard.de, aktuell im Aufbau) des WKS hilft, den Zertifizierungsprozess der Projekte so einfach und transparent wie möglich zu gestalten.
Sie beinhaltet u.a. Software zur:
sowie Schnittstellen (APIs) zur:
Bei Fragen zur Anwendung der APIs bitten wir Sie, mit dem WKS-Sekretariat Kontakt aufzunehmen: sekretariat@waldklimastandard.de
Der Begriff "validiert" beschreibt die Einschätzung des Zertifizierers, dass bestimmte Aktivitäten oder Projektionen aller Voraussicht nach umgesetzt bzw. eingehalten werden (zukunftsgerichtet). Die Einschätzung beruht auf Nachweisen zu den Anforderungen des Standards.
Im Hinblick auf den Status eines Wald-Klimazertifikates beschreibt der Begriff, dass die Klimaleistung auf der Grundlage wissenschaftlicher Modelle projiziert wurde.
Der Begriff "verifiziert" beschreibt die Einschätzung des Zertifizierers, dass bestimmte Aktivitäten oder Projektionen umgesetzt bzw. eingehalten wurden (retrospektiv). Die Einschätzung beruht hierbei auf Nachweisen zu den Anforderungen des Standards.
Im Hinblick auf den Status eines Wald-Klimazertifikates beschreibt der Begriff, dass die Klimaleistung bereits gemonitored und durch einen unabhängigen Zertifizierer verifiziert wurde.
Ein Wald-Klimazertifikat entspricht einem Klimazertifikat mit der Klimawirkung (THG-Bilanz) von 1 Tonne CO2-äquivalent [tCO2e].
Wald-Klimazertifikate werden im Carbon Registry entsprechend ihres Status als 'validiert' oder 'verifiziert' markiert.
Ein Waldbesitzer ist ein vom Grundbuchamt beglaubigter Eigentümer einer Fläche, deren Klassifizierung im Liegenschaftskataster der Kategorie WALD (700) oder einer deren Unterkategorien zugeordnet ist.
Abkürzung für den Begriff "Wald-Klimastandard".
Der WKS-Permanenzpuffer beschreibt den Aufbau eines Puffers aus zusätzlich erworbenen Zertifikaten, um das Permanenz-Risiko während der vordefinierten Permanenzdauer abzufedern und damit die THG-Bilanz des Projekts absichern zu können.
Das WKS-Sekretariat sind die für den Wald-Klimastandard (WKS) zuständigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Ecosystem Value Association.
Kontaktadresse: sekretariat@waldklimastandard.de
Weitere Details können Sie unserer Webseite entnehmen.
Zertifizierer sind Organisationen, die die Einhaltung der durch den Standard definierten Anforderungen unabhängig überprüfen.
Vergleichbar mit den Begriffen:
Designated Operational Entity (DOE) unter CDM
Accredited Independent Entity (AIE) unter JI
Validation / Verification Body (VVB) unter VERRA oder Gold Standard
Allgemein betrachtet ist eine "Zertifizierung" eine Bestätigung eines unabhängigen Zertifizierers, dass ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein System den Anforderungen eines Standards entspricht.
Quelle: ISO Link
Im Falle des WKS umfasst der Begriff sowohl Erst- wie auch Performance-Zertifizierungen.
Der Begriff Zertifizierungsfläche umfasst alle Teilflächen einer Zertifizierung.